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Chiara Aurora Richter20.08.20254 min read

LEO: Language Engine Optimization 

Viele Inhalte sind sichtbar. Die wenigsten sind zitierbar. Genau das macht im Zeitalter von ChatGPT, Gemini und Perplexity den Unterschied. Sprachmodelle lesen keine Webseiten von oben bis unten. Sie analysieren Fragmente, erkennen Muster, prüfen Quellen und generieren daraus Antworten. Die Frage ist also nicht, wie gut dein Content performt, sondern ob er überhaupt verstanden wird. 

LEO steht für Language Engine Optimization. Gemeint ist die gezielte Optimierung von Inhalten für große Sprachmodelle wie GPT-4, Gemini oder Claude. Diese Modelle funktionieren nicht wie Suchmaschinen. Sie arbeiten semantisch, kontextbezogen und ohne feste Rankings. Relevanz entsteht nicht durch Position, sondern durch Sinn. 

Die Denkweise ändert sich und das Content-Modell gleich mit 

Bisher galt: Wer in Suchmaschinen oben erscheinen will, braucht technische Sauberkeit, Keyword-Fokus und Backlinks. Diese Logik war lange stabil. Doch LLMs wie Gemini oder ChatGPT folgen keinem Regelwerk aus Scorepunkten. Sie gewichten auf Basis von Zusammenhang, Klarheit und Glaubwürdigkeit. 

Das hat Folgen für alle, die mit Inhalten Reichweite erzielen wollen. Statt um Sichtbarkeit im klassischen Sinne geht es um Bedeutung im richtigen Moment. Um Einbindung in Antworten. Um Verlässlichkeit für Systeme, die sich nicht nach Klickverhalten, sondern nach sprachlicher Kohärenz richten.
 

LEO ist kein neues Tool, sondern ein Perspektivwechsel 

Wer heute Inhalte für Websites oder Kampagnen erstellt, muss sich eine neue Leitfrage stellen: 
Wird dieser Inhalt von einer KI verstanden, als sinnvoll bewertet und potenziell in eine Antwort eingebaut? 

Diese Frage bringt Veränderungen mit sich. Nicht in der Technik, sondern in der Redaktion. Es geht nicht um Relevanz für Maschinen, sondern um Klarheit für Modelle, die Sprache wirklich interpretieren. 

Was LEO ausmacht: 

  • Inhalte müssen modular aufgebaut sein. Jeder Absatz sollte für sich lesbar und nutzbar sein. 
  • Überschriften brauchen semantische Trennschärfe. Sie definieren, worum es im Abschnitt wirklich geht. 
  • Begriffe, Orte, Namen und Marken sollten klar benannt werden. Das hilft der KI bei der Einordnung. 
  • Der Kontext muss stimmen. Was vorher, nachher und drumherum steht, beeinflusst, ob etwas verstanden wird. 
  • Quellen und Verfasser sollten erkennbar sein. Sprachmodelle prüfen, wem sie trauen können. 

LEO denkt Inhalte nicht von der Sichtbarkeit her, sondern von der Verwendbarkeit durch Maschinen, die Sprache erzeugen. Google SGE analysiert genau diese Strukturen, um Inhalte für AI-Overviews auszuwählen. Gemini geht noch einen Schritt weiter und kombiniert strukturierte Daten, semantisches Verständnis und Quellenvergleiche zu komplexen, multimodalen Antworten. 

Warum LEO im B2B-Umfeld besonders wichtig ist 

In B2B-Märkten geht es oft nicht um hohe Reichweiten, sondern um Glaubwürdigkeit. Entscheider:innen suchen keine Werbesprache, sondern Expertise. Sprachmodelle sind dabei ein neues, wichtiges Glied in der Kette zwischen Recherche und Entscheidung. 

Wer es schafft, mit seinen Inhalten in diesen Dialog einzusteigen, wird nicht nur sichtbar, sondern anschlussfähig. LEO sorgt dafür, dass Inhalte nicht überlesen, sondern verstanden und eingebaut werden. Gerade erklärungsbedürftige Produkte, technische Dienstleistungen oder komplexe Prozesse profitieren davon. 

Wenn ein Absatz aus deiner Website künftig die Antwort auf eine konkrete Fachfrage in ChatGPT oder Gemini ist, dann war LEO erfolgreich. 

Drei zentrale Prinzipien für bessere Inhalte im LEO-Kontext 

1. Struktur schlägt Stil 
Guter Content braucht Ordnung. Ein Gedanke pro Abschnitt, saubere Zwischenüberschriften, klare sprachliche Linien. Sprachmodelle analysieren keine Stilmittel, sondern semantische Beziehungen. 

2. Kontext schlägt Keyword 
KI-Systeme erkennen Zusammenhänge. Relevanz entsteht nicht durch Wiederholung von Begriffen, sondern durch die Logik zwischen Aussagen. Deshalb ist thematische Tiefe entscheidender als Suchvolumen. 

3. Autorität entsteht durch Klarheit 
Was gut erklärt ist, wird häufiger zitiert. Das gilt besonders für Inhalte, die nicht nur informieren, sondern ein Thema greifbar machen. Klare Aussagen, verständliche Sprache und transparente Herkunft erhöhen die Chancen, in KI-Antworten aufzutauchen. 

Strategischer Nutzen von LEO für Unternehmen 

  • Höhere Chance, in Chat-Antworten und KI-Recherchen aufzutauchen 
  • Nachhaltiger Aufbau von semantischer Markenpräsenz 
  • Mehr Relevanz im Kontext von Fachfragen und Entscheidungsprozessen 
  • Klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber Content, der nur auf Rankings abzielt 
  • Sichtbarkeit in AI-Overviews von Google SGE, Gemini und anderen Systemen 

B2B-Content wird dadurch nicht nur besser auffindbar, sondern intelligenter einsetzbar. LEO schafft Anschlussfähigkeit an neue Informationssysteme, die längst in den Alltag von Entscheiderinnen und Entscheidern integriert sind. Besonders wirksam wird das, wenn Inhalte nicht isoliert, sondern innerhalb eines zentralen Content Hubs gebündelt werden. Wie Unternehmen damit ihre Sichtbarkeit nachhaltig stärken und sich als fachlich vertrauenswürdige Quelle für KI-Systeme wie ChatGPT oder Gemini positionieren, zeigen wir im Artikel „Mit dem Content Hub von Experten zu Thought Leadern“

Fragen, die  sich jeder Webseitenbetreiber heute stellen soll 

Welche Inhalte auf deiner Website sind zitierfähig? 
Welche Aussagen sind verständlich genug, um ohne Kontext zu funktionieren? 
Wo fehlen klare Zwischenüberschriften, die Themen sinnvoll gliedern? 
Sind deine Autorenprofile vollständig, erkennbar und vertrauenswürdig? 
Werden deine Inhalte von Tools wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity aktuell korrekt wiedergegeben? 

Diese Fragen sind wichtiger als jede Rankinganalyse. Denn Sichtbarkeit im klassischen Sinne ist kein Garant mehr für Auffindbarkeit in KI-Systemen. 

Fazit: Sichtbarkeit entsteht durch Verständlichkeit 

LEO verändert nicht, was gesagt wird. Sondern wie

Wer den eigenen Content klar strukturiert, verständlich formuliert und maschinenlesbar aufbereitet, ist nicht nur für Menschen relevant, sondern auch für Systeme, die morgen über Antworten entscheiden. Tools wie Gemini, ChatGPT oder Google SGE greifen auf genau solche Inhalte zurück, wenn sie Antworten erzeugen. 

Wenn du wissen willst, ob deine Inhalte LEO-kompatibel sind, testen wir das gerne gemeinsam. Ohne Buzzwords, mit Fokus auf Wirkung. 

 

FAQ

Was ist der Hauptunterschied zwischen SEO und LEO? SEO optimiert für Rankings in Suchmaschinen. LEO optimiert für Verständlichkeit und Zitation durch KI-Modelle. 
Wie schreibe ich Inhalte für LEO? Klar, logisch strukturiert, mit erkennbaren Abschnitten und eindeutigen Aussagen. 
Welche Tools helfen bei der Optimierung? ChatGPT, Perplexity, Screaming Frog, GPTBot-Tracking, Semrush, schema.org-Markup-Generatoren.
Funktioniert LEO auch bei Typo3 oder anderen CMS (Content Management System, wie WordPress, TYPO3 etx)? Ja. Wichtig ist nicht das System, sondern die semantische und strukturelle Qualität des Inhalts. Das lässt sich tendenziell mit jedem modernen System realisieren.
Wie kann ich meine Inhalte auf Verständlichkeit testen? Lass ChatGPT deine Texte analysieren oder zusammenfassen. Achte auf Klarheit, Konsistenz und Vollständigkeit. 
Wie misst man den Erfolg von LEO? Indirekt über Zitationen in KI-Antworten, Erwähnungen auf KI-Plattformen oder verbesserte Sichtbarkeit in AI-Suchsystemen.
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Chiara Aurora Richter

Chiara Aurora Richter ist im Bereich Projektmanagement bei WPWA Digital tätig. Ihre Expertise umfasst die Betreuung von Webseiten sowie die Entwicklung und Optimierung von Kommunikations- und Inbound-Kampagnen, mit dem Ziel, die Reichweite effektiv zu steigern.

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